Künstliche Intelligenz:
Sorge und Begeisterung halten sich die Waage

Mehrheit der Deutschen glaubt, Vorteile der KI überwiegen die Nachteile

Drei von fünf Deutschen geben an, ein gutes Ver­ständ­nis davon zu haben, was KI ist (59 % – glob­al gese­hen der fün­ftlet­zte Platz); ein Drit­tel der Bun­des­bürg­er kann diesem Punkt für sich nicht zus­tim­men (33 % | glob­al 25 %). Zwei von fünf Befragten in Deutsch­land meinen zu wis­sen, in welchen Pro­duk­ten und Ser­vices KI einge­set­zt wird (40 %) – aber noch mehr geben an, sich nicht darüber klar zu sein (47 %). Zugle­ich find­et die Hälfte der Bun­des­bürg­er, dass die Vorteile der KI die Nachteile über­wiegen (49 %); das ist ein Plus von 7 Prozent­punk­ten im Ver­gle­ich zu 2023, liegt aber unter dem glob­alen Durch­schnitt von 56 Prozent.

Trans­parenz in Sachen KI ist den Deutschen dabei über­aus wichtig – dies ist auch weltweit­er Kon­sens. Vier von fünf Bun­des­bürg­ern (79 %) sind der Ansicht, dass die Nutzung von KI bei Pro­duk­ten und Dien­stleis­tun­gen offen­gelegt wer­den muss. Diese Zahl entspricht dem Durch­schnitt über alle 30 befragten Länder.

Misstrauen gegenüber KI und KI-nutzenden Unternehmen

Beim Daten­schutz ist das Ver­trauen der Deutschen in die Poli­tik größer als in die Unternehmen, die KI ein­set­zen: Zwei von fünf Bun­des­bürg­ern (41 %) glauben, dass Unternehmen die per­sön­lichen Dat­en der Nutzer schützen; jed­er Zweite hinge­gen (50 %) ist skep­tisch. Größeres Ver­trauen brin­gen die Bun­des­bürg­er der Poli­tik ent­ge­gen: Hier denkt die Hälfte (49 %), dass die Regierung den Ein­satz von KI regeln wird. Glob­al ist das Ver­trauen in die Poli­tik mit 54 Prozent eben­falls höher als das in Unternehmen (48 %).

(© Ipsos)

KI ist im (Arbeits-)Leben der Deutschen angekommen – aber nicht bei der Mehrheit

Vier von zehn Deutschen (40 %) geben an, dass Pro­duk­te und Dien­stleis­tun­gen, die KI nutzen, ihren All­t­ag in den ver­gan­genen drei bis fünf Jahren bere­its stark verän­dert haben – das ist ein Zuwachs von 7 Prozent­punk­ten seit 2023, liegt aber unter dem glob­alen Län­der­durch­schnitt von 53 Prozent. Deut­lich mehr Men­schen in Deutsch­land (59 %) glauben, dass sich ihr Leben durch den Ein­satz von KI bei Dien­stleis­tun­gen und Pro­duk­ten in den kom­menden Jahren noch stark verän­dern wird; im glob­alen Län­der­durch­schnitt sind dies 67 Prozent.

Dass KI den eige­nen Arbeit­splatz in den näch­sten fünf Jahren verän­dern wird, sehen vier von zehn Bun­des­bürg­er (43 %) und damit 8 Prozent­punk­te mehr als 2023; noch mehr Befragte (48 %) hal­ten das allerd­ings für unwahrschein­lich. Dass solch eine Verän­derung in eine pos­i­tive Rich­tung geht, glauben 28 Prozent; die Hälfte der Deutschen hinge­gen meint, auch mit KI bleibe alles beim Alten. Dass KI gar den eige­nen Job erset­zen kann, denkt nur eine Min­der­heit von 19 Prozent; drei Vier­tel der Bun­des­bürg­er (74 %) sehen dies nicht.

Fake News & Job­markt: Deutsche sehen neg­a­tive Entwick­lun­gen durch KI

Zwar ver­traut knapp die Hälfte der Bun­des­bürg­er in die Fähigkeit von KI, Desin­for­ma­tion­skam­pag­nen zu bekämpfen (48 %) – dieser Wert ist allerd­ings so niedrig wie in keinem anderen Land der Welt (glob­al 66 %). 46 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass sich durch KI Desin­for­ma­tio­nen und Fake News im Inter­net ver­schlim­mern wer­den. Auch beim Job­markt erwarten viele (38 %) eine Ver­schlechterung der Lage. Bei der Wirtschaft hal­ten sich Opti­mis­mus und Pes­simis­mus die Waage (je 28 %), jed­er Dritte (32 %) glaubt zudem nicht an eine Veränderung.

40 Prozent der Deutschen sind der Mei­n­ung, dass sich per­sön­liche Erledi­gun­gen durch den ver­mehrten Ein­satz von KI effizien­ter gestal­ten lassen. Beim Unter­hal­tungsange­bot sind es 44 Prozent. Immer­hin ein Vier­tel der Bun­des­bürg­er erwartet durch KI in Zukun­ft auch Verbesserun­gen bei ihrer Gesund­heit (26 %); jed­er Zweite aber glaubt, es bleibe in diesem Bere­ich auch mit KI-Unter­stützung alles beim Alten.

„Nach der ini­tialen Euphorie im Hype um KI haben die Erwartun­gen und Befürch­tun­gen ein real­is­tis­ches Aus­maß erre­icht. Die Angst, der eigene Job ist in Gefahr, weicht zunehmend mehr den Möglichkeit­en, die im pri­vat­en und beru­flichen Umfeld damit zusam­men­hän­gen. Jet­zt ist die Zeit, die neuen Entwick­lun­gen zunehmend pro­duk­tiv auch in Unternehmen einzusetzen.“

Dr. Markus Eberl, Chief Ana­lyt­ics Offi­cer und KI-Ver­ant­wortlich­er bei Ipsos in Deutschland.

Autor/ Kon­takt

Nicole Mar­quardt
REDROSES COMMUNICATIONS GmbH
Mobil: 0176 66 80 52 08
E‑Mail: n.marquardt@redroses-pr.com