Glob­ale Umfrage: Ver­bre­itung von KI im Einkauf noch am Anfang

Die auf Einkaufs- und Liefer­ket­tenop­ti­mierung spezial­isierte Kloepfel Group hat von Mitte Feb­ru­ar bis Mitte März 2024 weltweit branchenüber­greifend 421 Fach- und Führungskräfte zum Ein­satz von Kün­stlich­er Intel­li­genz (KI) im Einkauf befragt. Vertreten waren Teil­nehmer von KMUs bis hin zu Konzernen.

Die Mehrheit der Umfrageteil­nehmer (90,9 %) sind Einkauf­s­man­ag­er mit und ohne Führungsver­ant­wor­tung. Die Befragten kom­men u.a. aus Pak­istan, der Türkei, Deutsch­land, Ghana, Nige­ria (Lagos), Öster­re­ich, Ugan­da, den Vere­inigten Staat­en und Kenia. 

Verbreitung von KI im Einkauf noch am Anfang

Trotz des wach­senden Trends zur Dig­i­tal­isierung in vie­len Bere­ichen der Wirtschaft zeigt die aktuelle Umfrage, dass der Ein­satz von KI im Beschaf­fungswe­sen noch am Anfang ste­ht. Aktuell set­zen 36,4 % der Befragten KI-Tech­nolo­gien im Einkauf ein, während eine deut­liche Mehrheit von 63,6 % noch keine KI nutzt.

Jedoch blickt der Großteil der Teil­nehmer opti­mistisch in die Zukun­ft: 75,9 % pla­nen, KI in ihre Beschaf­fung­sprozesse zu inte­gri­eren bzw. auszuweit­en. Im Gegen­satz dazu ste­hen 24,1 %, die keine Pläne zur Nutzung von KI in der Beschaf­fung haben.

Marc Kloepfel, CEO der Kloepfel Group, erk­lärt: „Die Bere­iche, in denen KI bere­its Anwen­dung find­et oder für die Nutzung geplant ist, vari­ieren von direk­ten Beschaf­fungsak­tiv­itäten über Liefer­an­ten­ver­hand­lun­gen und Ver­trags­man­age­ment bis hin zu Aus­gaben­an­a­lytik und Risikomanagement.“

Mehr als die Hälfte hat Probleme bei der Implementierung von KI im Einkauf

Von denen, die KI nutzen, hat mehr als die Hälfte der Teil­nehmer, näm­lich 58,2 %, Schwierigkeit­en bei der Imple­men­tierung von KI-Tech­nolo­gien erlebt. Im Gegen­satz dazu hat­ten 41,8 % der Befragten, die KI im All­t­ag ein­set­zen, keine größeren Prob­leme, diese in ihre Prozesse zu integrieren.

Kloepfel: „Wir erleben oft, dass die (Implementierungs-)Kosten für die Ein­führung von KI eine Hürde sind, und es gibt Bedenken bezüglich der Daten­sicher­heit. Die Kosten soll­ten jedoch als Investi­tion in die Zukun­ft ange­se­hen wer­den, um den Einkauf mit­tel­fristig dank KI nach­haltiger und resilien­ter man­a­gen zu kön­nen. Dabei hat KI nur eine Zukun­ft in den Unternehmen, wenn man die Voraus­set­zun­gen für die Daten­sicher­heit bei ihrem Ein­satz schafft.“

Mehrheit der KI-Anwender konnte Beschaffungsprozesse verbessern

94,5 % der KI-Nutzer im Einkauf bericht­en, dass ihr Ein­satz zu ein­er Verbesserung ihrer Beschaf­fung­sprozesse beige­tra­gen hat. Es gibt nur eine kleine Gruppe von 5,5 %, die keine sig­nifikan­ten Verbesserun­gen durch die Nutzung von KI fest­stellen konnte.

KI-Integrationsquote: Anteil Mensch und KI im Einkauf

Bei denen, die KI ein­set­zen, verteilt sich der Anteil von KI und Men­sch wie fol­gt: Eine sehr geringe Anzahl (1 %) ver­lässt sich haupt­säch­lich auf KI mit ein­er 80/20-Verteilung (80 % KI, 20 % Arbeit­skräfte). 5,8 % der Befragten bericht­en von ein­er aus­ge­wo­ge­nen 50/50-Aufteilung zwis­chen men­schlichen Arbeit­skräften und KI. Unter­dessen geben 13 % an, dass 20 % der Arbeit­en die KI und 80 % die Arbeit­skräfte übernehmen. Bei 14,5 % verteilt sich die men­schliche Arbeit­skraft auf 90 % und auf die der KI auf 10 %.

Kloepfel stellt fest: „Die Inte­gra­tion von KI in der Beschaf­fung befind­et sich noch in einem frühen Sta­di­um. Es sind aber bere­its vielfältige Ansätze zur Zusam­me­nar­beit zwis­chen KI und men­schlichen Mitar­bei­t­en­den erkennbar.“

Große Mehrheit empfiehlt den Einsatz von KI in der Beschaffung

Eine beachtliche Mehrheit von 87,3 % der Stu­di­en­teil­nehmer spricht sich dafür aus, KI im Beschaf­fungswe­sen zu nutzen. Im Gegen­satz dazu ste­hen 12,7 % der Befragten, die eine solche Empfehlung nicht aussprechen.

Efe Duran Sarikaya, Geschäfts­führer von Kloepfel Con­sult­ing, sagt: „Um KI kommt kein Unternehmen herum. KI kann in Teilen Fachkräfte erset­zen, was beim aktuellen Fachkräfte­man­gel eine große Hil­fe ist. Hinzu kom­men die vie­len (Nachhaltigkeits-)Risiken für die Liefer­ket­ten. Mit­tels KI erken­nt man diese frühzeit­ig, um sie abwehren zu kön­nen. KI ist auch im Einkauf ein Gamechang­er und kann den Ren­dite­mo­tor Einkauf mas­siv auf Touren bringen.“

Die Gruppe der Teil­nehmer aus Unternehmen mit einem Jahre­sum­satz zwis­chen 10 und 200 Mil­lio­nen USD stellt mit 42,3 % den größten Anteil dar. Ein Vier­tel der Befragten arbeit­et in Unternehmen mit einem Umsatz von unter 10 Mil­lio­nen USD im Jahr. 23,1 % der Befragten kom­men aus Unternehmen mit einem Jahre­sum­satz zwis­chen 200 Mil­lio­nen USD und 1 Mil­liarde USD. 9,6 % sind bei Unternehmen mit einem Jahre­sum­satz von über 1 Mil­liarde USD beschäftigt.