Herausforderungen von Möbelhersteller bei der Produktvisualisierung und der Kundeninteraktion

Die Welt des Inte­ri­or Designs ste­ht vor der Her­aus­forderung, dass herkömm­liche Meth­o­d­en der Pro­duk­tvi­su­al­isierung teil­weise an ihre Gren­zen stoßen. Fotos und Videos reichen oft nicht aus, um Kun­den eine authen­tis­che Vorstel­lung davon zu ver­mit­teln, wie einzelne Möbel­stücke sowie ver­schiedene Kom­bi­na­tio­nen dieser in ihrem eige­nen Raum wirken wer­den. Hier set­zt Aug­ment­ed Real­i­ty (AR) an, indem über herkömm­liche 2D- oder 3D-Kon­fig­u­ra­toren hin­aus­ge­gan­gen wird.
Durch die Inte­gra­tion von Aug­ment­ed Real­i­ty kön­nen Möbel­stücke in den realen Raum pro­jiziert wer­den. Der entschei­dende Vorteil liegt dabei in dem Real­is­mus der Pro­duk­tvi­su­al­isierung. Dabei wer­den Lichtver­hält­nisse und Per­spek­tiv­en präzise berück­sichtigt. Diese Qual­ität geht über die bloße Überzeu­gungskraft hin­aus und schafft ein beein­druck­endes Kun­den­er­leb­nis. Diese inno­v­a­tive Tech­nolo­gie wird in der Möbel­branche, nicht nur das Vorstel­lungsver­mö­gen der End­nutzer zu unter­stützen, son­dern auch die Art und Weise verän­dern, wie wir Möbel erleben und unsere Räume gestalten.

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Herausforderungen von Möbelhersteller bei der Produktvisualisierung und der Kundeninteraktion:

  • Begren­zte Vorstel­lungskraft der Kun­den: Kun­den haben häu­fig Schwierigkeit­en, sich Möbel­stücke im drei­di­men­sion­alen Raum vorzustellen. Die Hürde existiert ein­mal bei der Vorstel­lungskraft der Möbel in ihrem eige­nen Raum sowie wie ver­schiedene Möbelkom­bi­na­tio­nen miteinan­der har­monieren. Dies kann dazu führen, dass poten­zielle Käufer zögern, den Kauf abzuschließen, wenn sie unsich­er sind, wie das Pro­dukt in ihre beste­hende Ein­rich­tung passt.
  • Fehlende Inter­ak­tion: Im Online-Han­del fehlt die Möglichkeit, Möbel­stücke physisch anz­u­fassen oder aus ver­schiede­nen Blick­winkeln zu betra­cht­en. Dies erschw­ert die Entschei­dungs­find­ung, da Kun­den oft die Qual­ität und das Design der Möbel bess­er ver­ste­hen möcht­en, bevor sie einen Kauf täti­gen. Im Retail­bere­ich sind Kun­den zwar in der Lage, Pro­duk­te physisch anz­u­fassen und aus ver­schiede­nen Blick­winkeln zu betra­cht­en, jedoch stoßen sie auf die Her­aus­forderung begren­zter Ausstel­lungs­flächen. Diese Lim­i­ta­tion erschw­ert es Kun­den, alle ver­füg­baren Pro­duk­te und deren mögliche Kom­bi­na­tio­nen vor Ort zu erleben. Die eingeschränk­te Präsen­ta­tion kann die Entschei­dungs­find­ung bee­in­flussen, da Kun­den möglicher­weise nicht alle Optio­nen voll­ständig erkun­den kön­nen, was zu Unsicher­heit und zöger­lichem Kaufver­hal­ten führen kann.
  • Rück­sendun­gen und Unzufrieden­heit: Wenn Kun­den Möbel kaufen und die tat­säch­lichen Pro­duk­te nicht ihren Erwartun­gen entsprechen, wer­den diese zurück­ge­sendet. Die Unzufrieden­heit der Kun­den­be­lastet nicht nur die Logis­tik, son­dern auch das Image des Möbelherstellers.
  • Fehlende Inte­gra­tion von Online und Offline: In der gegen­wär­ti­gen Beratung vor Ort bleibt das volle Poten­zial der Inte­gra­tion von Online-Tools häu­fig ungenutzt. Trotz der zunehmenden Dig­i­tal­isierung im Einzel­han­del sind viele physis­che Beratung­sprozesse noch nicht naht­los mit dig­i­tal­en Visu­al­isierungsmöglichkeit­en integriert.

  • Tech­nol­o­gis­che Bar­riere für Anbi­eter: Die Imple­men­tierung neuer Tech­nolo­gien wie AR erfordert oft spezielles Know-how und Ressourcen, die nicht alle Möbel­her­steller zur Ver­fü­gung haben. Dies kann dazu führen, dass viele Unternehmen hin­ter ihren Wet­tbe­wer­bern zurückbleiben.

Innovative Produktvisualisierung in der Möbelbranche: Status quo und Potenzial – Studie von 38 führenden Möbelhersteller

Die Möbel­branche ist geprägt von ästhetis­chen Ansprüchen und einem hohen Bedarf an visueller Präsen­ta­tion. In ein­er umfassenden Studie von paradys, haben sie die aktuelle Nutzung ver­schieden­er Pro­duk­tvi­su­al­isierungsvari­anten auf den Home­pages von 38 Pre­mi­um-Möbel­her­stellern analysiert. Die Ergeb­nisse zeigen eine deut­liche Zurück­hal­tung bei der Nutzung inno­v­a­tiv­er Visu­al­isierungsme­di­en. Lediglich dig­i­tale Vor­re­it­er wie Vit­ra oder USM set­zen hier­bei Maßstäbe:

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Pro­duk­t­fo­tos: 97%

Tra­di­tionelle Pro­duk­t­fo­tos dominieren nach wie vor die Online-Präsen­ta­tion von Möbeln. Sie bieten sta­tis­che Ansicht­en und ver­mit­teln einen ersten Ein­druck, sind jedoch oft lim­i­tiert in der Möglichkeit, Kun­den eine umfassende Vorstel­lung des Pro­duk­ts zu ver­mit­teln. Beispiele sind: Cassi­na, Hül­s­ta, Kettnaker.

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Pro­duk­tvideos: 15%

Obwohl Videos als visuelles Medi­um an Bedeu­tung gewin­nen, wer­den sie in der Möbe­lin­dus­trie ver­gle­ich­sweise sel­ten genutzt. Videos ermöglichen eine dynamis­chere Darstel­lung der Möbel, jedoch scheinen viele Her­steller noch zöger­lich zu sein, wenn es um die Pro­duk­tion von hochw­er­tigem Video­ma­te­r­i­al geht. Beispiele sind: Bretz, edra, Minotti

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WebAR: 5%

Die Nutzung von WebAR (Aug­ment­ed Real­i­ty direkt im Web­brows­er) ist noch ger­ing. WebAR ermöglicht eine niedrigschwellige Ein­führung von Aug­ment­ed Real­i­ty, um jew­eils ein Objekt in den realen Raum zu pro­jizieren. Hier beste­ht offen­sichtlich noch Aufk­lärungs­be­darf über die Vorteile und Möglichkeit­en dieser inno­v­a­tiv­en Visu­al­isierung­stech­nolo­gie. Beispiele sind: USM, Vitra

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AR-App und VR: 0%

Die Ver­wen­dung von dedi­zierten Aug­ment­ed Real­i­ty-Apps und Vir­tu­al Real­i­ty bleibt bish­er von Möbel­her­stellern ungenutzt – im Gegen­satz zu anderen Branchen wie u.a. Auto­mo­bil mit Porsche oder im San­itär-Bere­ich mit Villeroy & Boch.

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Virtueller Verkauf­s­raum: 2,5%

Die Idee eines virtuellen Verkauf­s­raums, den physis­chen Show­room in den dig­i­tal­en Bere­ich zu trans­portieren. Der Kunde kann sich somit durch den Show­room klick­en und erhält so ein lebendi­geres Erleb­nis als bei klas­sis­chen Pro­duk­t­fo­tos. In der Prax­is wird dies nur von ein­er gerin­gen Anzahl von Möbel­her­stellern genutzt. Beispiel ist: Hülsta

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2D/3D-Kon­fig­u­ra­tor: 30%

Ein Licht­blick in der Studie ist die rel­a­tiv häu­fige Nutzung von 2D/3D-Kon­fig­u­ra­toren. Diese ermöglichen es den Kun­den, Möbel nach ihren indi­vidu­ellen Vorstel­lun­gen anzu­passen. Diese inter­ak­tiv­en Werkzeuge sind bere­its auf dem Vor­marsch und kön­nten den Weg für weit­ere inno­v­a­tive Visu­al­isierung­stech­nolo­gien ebnen. Beispiele sind: Cassi­na, Christo­pher Guy

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Room-Plan­ner: 10%

Die Ver­wen­dung von Room-Plan­nern, die es Kun­den ermöglichen, Möbel­stücke in virtuellen Räu­men zu platzieren und zu arrang­ieren, ist bere­its im Ein­satz, jedoch noch nicht weit ver­bre­it­et. Diese Tech­nolo­gie bietet ein großes Poten­zial, das von vie­len Möbel­her­stellern bish­er nicht voll­ständig aus­geschöpft wird. Beispiele sind: Gloster, Bretz, lignet roset

Faz­it: Poten­ziale erken­nen und nutzen

Die Ergeb­nisse der Studie von paradys zeigen, dass inno­v­a­tive Visu­al­isierungsme­di­en in der Möbel­branche bish­er zurück­hal­tend einge­set­zt wer­den. Dig­i­tale Vor­re­it­er wie Vit­ra oder USM zeigen jedoch, dass diese Tech­nolo­gien nicht nur mach­bar, son­dern auch äußerst wirkungsvoll sind. Es ist an der Zeit, das Poten­zial dieser Tech­nolo­gien zu erken­nen und zu nutzen, um Kun­den ein beein­druck­endes und inter­ak­tives Einkauf­ser­leb­nis zu bieten. Unternehmen, die diesen Weg ein­schla­gen, kön­nten sich als Vor­re­it­er posi­tion­ieren und die Branche in Rich­tung ein­er neuen Ära der Pro­duk­tvi­su­al­isierung führen.

Unter­suchte Unternehmen: Bretz, bru­un­munch, Cassi­na, Christo­pher Guy, Cor, De La Espa­da, Dedon, edra, Eich­holtz, Flex­form, Gior­get­ti, Gloster, Hugues Cheva­lier, Hül­s­ta, inter­lübke, Kartell, Ket­tnaker, Knoll, Koinor, lapal­ma, ligne roset, Merid­i­ani, Minot­ti, Molteni&C, Moor­mann, Muu­to, Norr11, Petite Fri­t­ure, Pora­da, Poltrona Frau, rochebe­bois, Rolf Benz, Soft Line, Thonet, Tribù, USM, Vit­ra, Wittmann

Die Vorteile von Augmented Reality (AR) in der Möbelbranche

Die Inte­gra­tion von Aug­ment­ed Real­i­ty (AR) in die Pro­duk­tvi­su­al­isierung eröffnet eine Vielzahl von Vorteilen, die weit über die herkömm­lichen Ansätze hin­aus­ge­hen. Im Fokus ste­hen dabei die Kun­den­begeis­terung, die Unter­stützung der Entschei­dungs­find­ung, die Reduzierung von Kosten und Risiken sowie die Dif­feren­zierung im Wettbewerb.

Unter­stützung der Entscheidungsfindung:

Durch die inter­ak­tive, ansprechende und visuell ein­drucksvolle Darstel­lung von Raumkonzepten schafft AR eine beein­druck­ende Umge­bung für Kun­den. Die Vorstel­lung von Ein­rich­tungsideen wird greif­bar­er und erle­ichtert die Entschei­dungs­find­ung erheblich.

3D-Vorstel­lungsver­mö­gen:

Die Pro­jek­tion von Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­den in den Raum ermöglicht Kun­den, ihre zukün­ftige Ein­rich­tung in 3D zu erleben. Diese immer­sive Erfahrung fördert das Ver­ständ­nis für Raumkonzep­tio­nen und erzeugt einen psy­chol­o­gis­chen Effekt des wahrgenomme­nen Eigentums.

Entschei­dungsqual­ität:

AR unter­stützt Kun­den dabei, Raumkonzep­tio­nen real­itäts­ge­treuer zu visu­al­isieren, was zu ein­er höheren Qual­ität der Entschei­dun­gen bei der Pro­duk­tauswahl führt. Die Gefahr von Fehlentschei­dun­gen wird minimiert.

Reduk­tion von Retouren:

Durch die präzis­ere Vorstel­lung der Raumkonzep­tion wer­den Fehlentschei­dun­gen min­imiert, was wiederum zu ein­er Reduk­tion der Retouren­quote führt. Kun­den sind bess­er informiert und tre­f­fen fundiert­ere Entscheidungen.

Frist­gerechte und bud­get­gerechte Projektfertigstellung:

Die verbesserte Entschei­dungsqual­ität und die gerin­gere Anzahl an Fehlentschei­dun­gen tra­gen dazu bei, Pro­jek­te zeit­nah und im vorgegebe­nen Bud­get abzuschließen.

Brand­ing:

Der Ein­satz von AR hebt Möbel­her­steller als inno­v­a­tive Vor­re­it­er her­vor, die ihr Port­fo­lio kon­tinuier­lich im Sinne der Kun­de­nan­forderun­gen weit­er­en­twick­eln. Dies stärkt das Brand­ing und sig­nal­isiert Kun­den, dass sie mit einem fortschrit­tlichen Unternehmen interagieren.

Unternehmens-Attrak­tiv­ität:

Intern sig­nal­isiert der Ein­satz von AR Mitar­beit­ern, dass sich das Unternehmen kon­tinuier­lich weit­er­en­twick­elt und span­nende The­men­felder anbi­etet. Dies steigert die Attrak­tiv­ität als Arbeit­ge­ber und fördert die Mitarbeitermotivation.

Emo­tion­al­isierung als Enabler:

In Wet­tbe­werb­ssi­t­u­a­tio­nen, wie Auss­chrei­bun­gen, kön­nen Details und die Gesamt­präsen­ta­tion entschei­dend sein. AR ermöglicht eine Emo­tion­al­isierung des Ange­bots, was den Erfolg bei der Akquise von Pro­jek­ten fördern kann.

Mit App-Lösung zur interaktiven Visualisierung von hochwertigen Raumkonzepten

Die klare Unter­schei­dung zwis­chen WebAR und AR-Apps basierend auf ver­schiede­nen Use Cas­es ist eine strate­gisch durch­dachte Herangehensweise:

Beispiel ein­er AR-App, die Objek­te in die Live-Umge­bung inte­gri­ert. Foto: paradys

WebAR:

WebAR ist ein Fea­ture, dass in den Brows­er inte­gri­ert wird und ist beson­ders effek­tiv für die Visu­al­isierung einzel­ner Pro­duk­te, ins­beson­dere wenn Pro­duk­tkom­bi­na­tio­nen keine entschei­dende Rolle spie­len. Dies eignet sich beson­ders gut für Sit­u­a­tio­nen, in denen die Unsicher­heit beim Kauf ger­ing ist und die Visu­al­isierungsqual­ität nicht den höch­sten Stel­len­wert hat. Beispiele hier­für find­en sich bei Unternehmen wie Mis­ter Spex, Apple oder Log­itech. WebAR, ins­beson­dere im Kon­text von Affek­tkäufen, ermöglicht es Kun­den, Pro­duk­te direkt online in ihrem realen Umfeld zu erleben.

AR-Apps:

AR-Apps sind beson­ders geeignet für hochw­er­tige Möbel, die dem Kun­den möglicher­weise weniger bekan­nt sind und eine hohe Ver­ar­beitungsqual­ität aufweisen. Dies ist auch ide­al für Anwen­dungs­fälle, bei denen die Kom­bi­na­tion ver­schieden­er Möbel­stücke im Vorder­grund ste­ht. Ger­ade bei hochw­er­ti­gen Möbeln, die eine umfassendere Cus­tomer Jour­ney erfordern, bietet eine AR-App den Raum, ver­schiedene Optio­nen zu erforschen, Präferen­zen zu spe­ich­ern und Entschei­dun­gen mit Part­nern oder Fre­un­den abzus­tim­men. Dies ist beson­ders rel­e­vant bei Pro­duk­ten mit unter­schiedlichem Unsicher­heits­grad, von etablierten Marken wie USM bis hin zu indi­vidu­ell design­ten Küchen­zeilen, bei denen die Unsicher­heit deut­lich höher ist.

Autor
Max­i­m­il­ian Blum
Co-Founder: paradys
Dig­i­ta­la­gen­tur für IT- und Beratungslö­sun­gen run­dum AR

Mit der wach­senden Akzep­tanz von unter­stützen­den Tools rund um die Pro­duk­tvi­su­al­isierung, ergeben sich für die Unternehmen Chan­cen, das Einkaufs- und Design-Erleb­nis für Ihre Kun­den zu trans­formieren. Doch welche maßgeschnei­derten Möglichkeit­en kön­nten speziell für Ihr Unternehmen von Nutzen sein?

Unser Ange­bot ste­ht, gemein­sam mit euch die strate­gis­chen Ein­satzmöglichkeit­en von Visu­al­isierung­stech­nolo­gien zu erkun­den und uns die indi­vidu­ellen Use Cas­es iden­ti­fizieren, die für euch Sinn ergeben – unab­hängig, ob es um hochw­er­tige Möbel, kom­plexe Raumkonzepte oder einzi­gar­tige Pro­duk­te geht.