Sorgten auf dem ersten Inte­ri­or-KI-Sum­mit mit ihrem Vor­trag zum „KI-Treib­stoff“ Daten­struk­turierung und Daten­ef­fizienz für hohe Aufmerk­samkeit: die Ref­er­enten Dr. Olaf Plümer (DCC) und Patrick Sönke (IWO­furn; v.l.n.r.) Quelle: DCC

Künstliche Intelligenz: ohne standardisierte Daten ist „Alles nichts“

Ein umfangreicher, vor allem gut strukturierter Datenpool ist die Grundvoraussetzung für KI – auch in der Möbelbranche

Patrick Sönke, Geschäfts­führer Inte­grat­ed Worlds (Holzger­lin­gen), und Dr. Olaf Plümer, Geschäfts­führer Dat­en Com­pe­tence Cen­ter (Her­ford), gehörten zu den Fachref­er­enten auf dem ersten Inte­ri­or-KI-Sum­mit der Möbel­branche am 21. Feb­ru­ar in Biele­feld. In ihrem gemein­samen Vor­trag verdeut­licht­en sie den rund 100 Teil­nehmern der Ver­anstal­tung klar, dass KI nur mit ein­er guten, repräsen­ta­tiv­en und vor allem struk­turi­erten – sprich stan­dar­d­isierten – Daten­ba­sis „funk­tion­iert“.

Im Unter­schied zur vor allem medi­al gehypten „Rev­o­lu­tion“ um kün­stliche Intel­li­genz, beispiel­sweise mit der Anwen­dung Chat-GPT, entwick­elt sich diese vielmehr in einem dynamis­chen evo­lu­tionären Inno­va­tion­sprozess, der eine umfan­gre­iche, per­ma­nent wach­sende Daten­ba­sis eben­so voraus­set­zt wie eine hoch ver­net­zte Daten­in­fra­struk­tur. Erst damit wird sich der abse­hbar gewaltige Nutzen von KI für Gesellschaft und Wirtschaft opti­mal ent­fal­ten können.

Sich­er sind zwei Dinge: KI verän­dert die Welt und somit auch die Möbel­branche. Und: Dat­en sind das Gold im (zumin­d­est!) 21. Jahrhun­dert. KI stößt jedoch immer dann schnell an seine Gren­zen, wenn Dat­en unstruk­turi­ert oder nicht vere­in­heitlicht vor­liegen – sprich: für KI-Sys­teme nicht les‑, inter­preti­er- bzw. ver­ar­beit­bar sind – oder schlicht der Datenum­fang für die (kün­stliche) Seman­tik unzure­ichend ist.

Plümer und Sönke unter­strichen daher immer wieder, dass sich nur gut struk­turi­erte Dat­en als Treib­stoff für den KI-Motor eignen. Und dass mit wach­sen­dem Daten­pool die KI schneller und tre­ff­sicher­er agieren kann. Ihr Ratschlag deshalb an die ver­sam­melten Unternehmensvertreter: „Schauen Sie zuerst, auf welchem Daten­schatz Sie sitzen. Heben Sie ihn – und organ­isieren ein­heitliche Struk­turen!“ Denn viele Pro­duk­te der Möbe­lin­dus­trie haben eine große Vari­anten­vielfalt und die Prozesse in der Wertschöp­fungs­kette bis hin zum Kun­den sind oft kom­plex. Um mit KI erfol­gre­ich zu sein und alle Dat­en hierzu schnell nutzen zu kön­nen, bedarf es zwin­gend ein­er inhaltlichen und struk­turellen Normierung.

In daten­basiertes Arbeit­en und eine passende Infra­struk­tur zu investieren, ist also uner­lässlich – ins­beson­dere in der mit­tel­ständisch geprägten Möbel­branche mit zahlre­ichen Play­ern. Die Grund­la­gen sind geschaf­fen: Die DCC-Stan­dards wie das Inte­gri­erte Dat­en Mod­ell (IDM) und das Engage­ment für die Klas­si­fika­tion von Möbe­lin­for­ma­tio­nen in ECLASS oder die IWO­furn-Plat­tform und der elek­tro­n­is­che Date­naus­tausch (EDI) als Bindeglieder für die dig­i­tale Kom­mu­nika­tion gehören beispiel­sweise hierzu.

Grund­sät­zlich ist die Dig­i­tal­isierung von Dat­en kein explizites KI-The­ma, fast alle Branchenak­teure dig­i­tal­isieren diese bere­its. Fol­glich ist der unternehmerische Aufwand in die näch­sten Schritte eher ger­ing. Ver­schiedene KI-Tools helfen nach der Daten­struk­turierung, diese aus unter­schiedlichen Pro­gram­men miteinan­der sin­nvoll zu verknüpften und größt­möglichen Nutzen zu ziehen.

Dr. Olaf Plümer
Geschäfts­führer
Dat­en Com­pe­tence Cen­ter e. V.

Patrick Sönke
Geschäfts­führer
Inte­grat­ed Worlds GmbH