Mit intel­li­gen­ter Steuerung und KI zu Net­tonull im Gebäude­sek­tor

Laut dem Umwelt­bun­de­samt ist der Betrieb von Gebäu­den in Deutsch­land für 35 Prozent des Energie­ver­brauchs und 30 Prozent der CO₂-Emis­sio­nen ver­ant­wortlich. Hier ver­steckt sich großes Spar­poten­zial. Die intel­li­gente Steuerung eines Gebäudes, ins­beson­dere smartes Energie­m­an­age­ment und KI, helfen Gebäudeeigen­tümern und ‑betreibern dabei, dieses Poten­zial auszuschöpfen. Heizung, Lüf­tung, Kli­ma­tisierung, Beleuch­tung – der Betrieb eines Gebäudes ist energiein­ten­siv. In Pro­duk­tion­sstät­ten sor­gen die Größe der Anlage und die Anzahl der Maschi­nen für weit­ere Kom­plex­ität. Um den Überblick nicht zu ver­lieren, nutzen Gebäude­be­treiber intel­li­gente Steuerungssysteme. 

„Der Ein­satz von intel­li­gen­ter Gebäud­es­teuerung ist ein sehr wichtiger Hebel, um die Net­tonull-Ziele im Gebäude­sek­tor zu erre­ichen“, bestätigt Jens J. Wis­chmann, Geschäfts­führer der Wirtschaftsvere­ini­gung Gebäude und Energie (VdZ). „Denn das Ein­binden von intel­li­gen­ter Gebäud­es­teuerung hat viele Vorteile: Es sorgt für eine opti­male Effizien­zsteigerung, führt zu langfristi­gen Kostensenkun­gen und opti­miert den Energieein­satz und ‑ver­brauch.“

Künstliche Intelligenz im Energiemanagement

Im Gebäudekon­text kommt meist ein Teil­bere­ich der KI, das maschinelle Ler­nen (Machine Learn­ing, ML) zum Ein­satz. ML analysiert die vorhan­de­nen Dat­en mith­il­fe von Algo­rith­men und leit­et daraus Prog­nosen zum Energie­ver­brauch ab. Das Sys­tem kann zudem eigen­ständig Entschei­dun­gen über Heizung, Lüf­tung, Beleuch­tung und Kli­ma­tisierung tre­f­fen und liefert trans­par­ente Ein­blicke in die Energiedat­en ein­er Immobilie.

Gebäude­be­treiber erhal­ten zudem eine Über­sicht über die Fak­toren, die den Energie­ver­brauch bee­in­flussen, wie beispiel­sweise die Tak­tzahlen in der Pro­duk­tion oder die Tem­per­atur. Durch die Vorschläge zur Opti­mierung bzw. Reduzierung des Energie­ver­brauchs kön­nen sie aktiv Maß­nah­men ergreifen, um diesen zu senken. Intel­li­gente Soft­ware-Lösun­gen kön­nen Heizung, Lüf­tung und Kli­ma­tisierung präven­tiv so reg­ulieren, dass der Energie­ver­brauch eines Gebäudes um bis zu 20 Prozent sinkt. Infolgedessen sinken dann auch die Betriebskosten.

Modernisieren oder Nachrüsten im Bestand

Für die Mod­ernisierung der Gebäud­es­teuerung oder eine Nachrüs­tung in beste­hen­den Immo­bilien gibt es kein „One Size Fits All“. Häu­fig fehlen aktuelle Pläne der instal­lierten Infra­struk­tur oder dig­i­tale Mod­elle (Dig­i­tal Twins). Bauliche Gegeben­heit­en, Kun­den­vorstel­lun­gen und ‑wün­sche sowie der Zus­tand der aktuell ver­baut­en Anla­gen haben zudem Auswirkun­gen auf die Auswahl der kün­fti­gen Lösung. 

Dank nachgerüsteter Sen­soren und Zäh­ler für eine intel­li­gente Gebäud­es­teuerung auch im Bestand sparen Gebäude­be­treiber Energie und damit Kosten. Zudem wirkt sich eine Investi­tion pos­i­tiv auf den nach­halti­gen Betrieb aus und trägt zur Dig­i­tal­isierung im Gebäude­m­an­age­ment bei. Und auch die Men­schen prof­i­tieren: Sie erhal­ten mehr Kom­fort für besseres Wohlbefind­en oder opti­mierte Arbeit. 

Wer steuert besser: Mensch oder KI?

Der Vorteil mod­ern­er Steuerungslö­sun­gen ist, dass uns heute viel mehr Dat­en zur Ver­fü­gung ste­hen als noch vor eini­gen Jahren. Die Auswer­tung und Analyse dieser Dat­en ist jedoch viel kom­plex­er gewor­den und für Men­schen kaum mach­bar. KI ist sehr gut darin, Muster zu erken­nen und Prob­leme zu iden­ti­fizieren. KI ist jedoch nur ein Tool, keine ganzheitliche Lösung. Es braucht nach wie vor qual­i­fizierte Fachkräfte, die die Prob­leme lösen, die KI identifiziert.

Jens Wis­chmann bringt den Sachver­halt auf den Punkt: „KI oder Men­sch – das soll­ten wir in der Gebäude­tech­nik und darüber hin­aus nicht als Gegen­satz oder Konkur­renz sehen. Es geht nicht um ein Entwed­er-oder. Es geht darum, Kün­stliche Intel­li­genz best­möglich zu nutzen – aus ökonomis­ch­er, ökol­o­gis­ch­er und sozialer Sicht das Beste im Zusam­men­spiel von Men­sch und Mas­chine zu erre­ichen. Kreative Pro­duk­ten­twick­lun­gen etwa kön­nen durch KI unter­stützt wer­den, in Sachen Kreativ­ität und Ideen­re­ich­tum wird KI den Men­schen jedoch nicht erset­zen kön­nen. Was die neuen Tech­nolo­gien kön­nen: Men­schen bei der Arbeit unter­stützen, Prozesse beschle­u­ni­gen, Arbeitss­chritte verkürzen. Und let­ztlich ist es der Men­sch, der den Rah­men vorgibt, in dem KI zum Ein­satz kommt, und der die autonomen Entschei­dun­gen trifft.“

Intelligente Gebäudesteuerung auf der ISH 2025 

Die ganzheitliche Ver­net­zung von Geräten, Anla­gen und Sys­te­men über Schnittstellen, Sen­soren und Füh­ler ist das Herzstück ein­er intel­li­gen­ten Gebäud­es­teuerung. Im Lösungs­feld „Intel­li­gente Gebäud­es­teuerung“ präsen­tieren führende Her­steller und Inno­va­toren auf der ISH vom 17. bis 21. März 2025 die neuesten Trends und Tech­nolo­gien der Gebäude­tech­nik – etwa zu Smart Home-Ener­gy-Man­age­ment, Gebäudeau­toma­tion, Energie­m­an­age­ment und Wartung. Infor­ma­tio­nen zum Lösungs­feld find­en Sie hier.

Im Forum Build­ing Tech­nolo­gies & Man­age­ment in Halle 11.1 rück­en dabei beson­ders die Dig­i­tal­isierung der Branche, konkrete Ein­satzbere­iche und Anwen­dungs­beispiele in den Fokus. Der Fachver­band Automa­tion + Man­age­ment für Haus + Gebäude im Ver­band Deutsch­er Maschi­nen- und Anla­gen­bau (VDMA AMG) und der Bun­desin­dus­trie­ver­band Tech­nis­che Gebäudeaus­rüs­tung (BTGA) schaf­fen hier mit Kurzvorträ­gen eine Plat­tform für Wis­senstrans­fer und Net­work­ing – maßgeschnei­dert für Immo­bilien­be­treiber, TGA-Plan­er, Facil­i­ty Man­ag­er und Kommunen.

Ste­fanie Weitz
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