Zeit ist Geld

Wie wichtig ist die Ladezeit als Rankingfaktor im Online-Marketing und was ist PageSpeed Insights

Viele ken­nen es: Die Web­site lädt und lädt und lädt. Während die meis­ten Men­schen es früher, zu Zeit­en des 56k-Modems, noch gewohnt waren, auch minuten­lang auf das Auf­bauen ein­er Page zu warten, reißt ihr Gedulds­faden heutzu­tage immer früher: Sie sprin­gen ab und ver­suchen eine neue Seite zu laden. Das bedeutet nicht nur, dass poten­zielle Inter­essen­ten möglicher­weise zu einem anderen Pro­dukt wech­seln, weil sie schlicht nicht schnell genug an die nöti­gen Infor­ma­tio­nen kom­men. Andreas Karasek, Geschäfts­führer der Agen­tur SEM Berater, führt aus, wieso gute Ladezeit­en entschei­dend sind für einen guten Umsatz und erklärte:

„Die schnelle Absprun­grate bew­erten auch Google Crawler als neg­a­tiv und ranken die Web­site dementsprechend weit­er unten auf der Suchergeb­nis­seite. Eine angemessene Page­Speed stellt sich daher auch aus SEO-Sicht als uner­messlich dar“

Google-Tool nutzen und deuten

Einige Stu­di­en bele­gen, was viele Unternehmen ver­muten: Bere­its nach eini­gen Sekun­den Wartezeit ver­lassen Besuch­er eine Web­site wieder, wenn diese sich nicht schnell genug auf­baut. Das bedeutet auch abseits der sink­enden Zahl an poten­ziellen Inter­essen­ten einen Wet­tbe­werb­snachteil für das Unternehmen. Sprin­gen viele User zu schnell ab, deutet das der Such­maschi­nen­riese Google als neg­a­tiv – die Seite rutscht in der Ergeb­nis­suche weit­er nach unten. Auch wenn die Page­Speed nur ein Fak­tor von rund 200 für das Rank­ing in der Such­mas­chine ist, soll­ten Unternehmen sich mit diesem The­ma befassen, da es einen wichti­gen Aspekt darstellt, den sie zumin­d­est selb­st bee­in­flussen kön­nen. Doch zunächst gilt es die Schnel­ligkeit der Seite zu analysieren. Google selb­st bietet dafür beispiel­sweise das kosten­lose Tool Page­Speed Insights an. Hier kann die Ladezeit ein­er beliebi­gen URL sowohl für mobile Endgeräte als auch PCs gemessen, durch einen Score berech­net und auch das Verbesserungspoten­zial analysiert wer­den. Karasek erk­lärt: „Der Score wird auf ein­er Skala von 0 bis 100 angezeigt und bildet den gewichteten Durch­schnitt ver­schieden­er Metriken ab. Dabei ist eine gute Bew­er­tung nicht nur bei 100 von 100 möglichen Punk­ten zu sehen.“ Die Aufteilung liegt bei 0 bis 49 Punk­ten für eine schlechte Bew­er­tung, 50 bis 89 für eine durch­schnit­tliche und 90 bis 100 Punk­ten für eine gute Gesamtwer­tung. Die Seite vere­int die Dat­en aus Nutzer­erfahrun­gen in Chrome, auch als CrUX abgekürzt, und dem Bericht aus der Direk­tabfrage der URL mit­tels des Google-Tools Light­house. Dabei führt nicht der eigene Rech­n­er diese Tests aus, son­dern ein Google-Serv­er, sodass die eigene Inter­net- oder Rech­n­er-Geschwindigkeit für das Ergeb­nis uner­he­blich ist.

Parameter für optimales Nutzererlebnis

Die Para­me­ter der Nutzer­dat­en schlüs­seln sich auf in First Con­tent­ful Paint (FCP), First Input Delay (FID), Largest Con­tent­ful Paint (LCP) und Cum­mu­la­tive Lay­out Shift (CLS). Der FCP stellt die Zeit dar, die ein Brows­er braucht, um erste Inhalte der Seite anzuzeigen. Der FID-Wert quan­tifiziert, wie schnell die Web­site auf eine Inter­ak­tion des Benutzers, beispiel­sweise das Klick­en auf einen Link oder einen But­ton, reagiert. Anhand des Largest Con­tent­ful Paint lässt sich able­sen, wie lange es dauert, bis das größte Ele­ment ein­er Seite fer­tig aufge­baut ist, und der CLS berück­sichtigt die Summe aller Lay­outver­schiebun­gen. Wenn ein Nutzer beispiel­sweise einen Link anklick­en möchte, bevor die Seite voll­ständig geladen ist, kann es passieren, dass das Lay­out „springt“, da Bilder nachge­laden wer­den oder Wer­bung erst später einge­blendet wird, und der Nutzer dadurch aus Verse­hen ins Leere klickt. „Je länger also das Lay­out herum­springt, desto ärg­er­lich­er für den User“, so Karasek. Die Labor­dat­en von Light­house zeigen neben dem FCP und dem CLS auch noch die Time to Inter­ac­tive (TTI), die anzeigt, wie schnell eine Seite inter­ak­tiv wird, also aus­re­ichend Ele­mente angezeigt wer­den, damit der Nutzer auch auf der Seite aktiv wer­den kann. Hinzu kommt die TBT, die Total Block­ing Time, die die Summe aller Zeiträume zwis­chen FCP und TTI zusam­men­fasst, wenn die Auf­gaben­dauer 50 Mil­lisekun­den überschreitet.

Kleine Stellschrauben verändern vieles

Wer keinen zufrieden­stel­len­den Score erhält, kann an eini­gen Stellschrauben drehen, um die Page­Speed zu verbessern. Das kann in erster Lin­ie durch die Opti­mierung der Web­sitein­halte passieren. Dazu gehört es, die Bilder zu skalieren, nicht zu große Dateien einzuset­zen und beispiel­sweise datensparsame For­mate wie PNG oder WebP zu ver­wen­den. Aber auch mit dem The­ma Caching soll­ten Unternehmen sich für eine verbesserte Ladezeit auseinan­der­set­zen. Hier geht es um Ressourcen der Web­site, die in einem Zwis­chen­spe­ich­er lan­den, um sie bei Bedarf schnell wieder abrufen zu kön­nen. „Ist das Caching aktiviert, spe­ichert der Brows­er Ele­mente ein­er Web­site, sodass sie beim näch­sten Besuch schneller abgerufen wer­den kön­nen“, weiß Karasek. Durch entsprechende Add-ons oder Plug-ins lässt sich so die Ladezeit für den Nutzer verbessern. Ein weit­er­er Trick beste­ht darin, die soge­nan­nte Lazy-Load­ing-Meth­ode zu ver­wen­den. Hier wer­den Inhalte erst geladen, wenn sie vom Nutzer tat­säch­lich benötigt wer­den. Beispiel­sweise ver­langsamt das gle­ichzeit­ige Laden aller Pro­duk­t­bilder in einem Web­shop die Page enorm. Durch das Lazy Load­ing wer­den die Bilder dementsprechend erst geladen, wenn sie tat­säch­lich in das Blick­feld des Nutzers ger­at­en. Zuvor ver­wen­det die Seite Platzhal­ter im gle­ichen For­mat, um die Design­struk­tur nicht zu verän­dern. Ins­ge­samt kann es auf Dauer nicht nur Poten­zial ver­schenken, son­dern sog­ar Geld kosten, wenn sich ein Unternehmen nicht mit der Opti­mierung sein­er Web­site auseinan­der­set­zt. Wer jedoch nicht die Zeit dafür auf­brin­gen kann, sollte in jedem Fall einen Experten beauftragen.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen find­en Sie unter www.sem-berater.de

Autor:
Andreas Karasek
Tel.: 0162/6110923
karasek@sem-berater.com