Skepsis gegenüber Social Media als Shopping-Plattform

Trend Check Han­del des ECC KÖLN liefert neue Dat­en zur Social-Media-Nutzung. Nutzungszahlen steigen wieder an. YouTube ist am beliebtesten; New­com­er BeRe­al auf ähn­lichem Niveau wie beru­fliche Net­zw­erke. Konsument:innen sprechen sich gegen Entwick­lun­gen hin zu Shop­ping-Plat­tfor­men aus.

YouTube, Insta­gram, Tik­Tok und Co.: 87 Prozent der Konsument:innen nutzen soziale Net­zw­erke, bei den 16- bis 29-Jähri­gen sind es nahezu alle (98 %). Dabei ste­hen soziale Inter­ak­tion und Unter­hal­tung im Fokus – Shop­ping-Ange­bote möcht­en die Wenig­sten. Für ihre Lieblingsnet­zw­erke wür­den Konsument:innen auch eine niedrige jährliche Nutzungs­ge­bühr zahlen. Zu diesen Ergeb­nis­sen kommt der neue Trend Check Han­del Vol. 7 des ECC KÖLN, der aktuelle Trends der Social-Media-Nutzung und Per­spek­tiv­en für den Han­del beleuchtet. Faz­it: Rund jede:r Zweite ist über soziale Net­zw­erke schon ein­mal auf ein Pro­dukt aufmerk­sam gewor­den und hat es im Anschluss gekauft. Aber: Zwei Drit­tel plädieren dafür, dass sich soziale Net­zw­erke nicht (weit­er) zu Verkauf­s­plat­tfor­men entwick­eln und zeigen sich gen­ervt von Werbeplatzierungen.

YouTube in allen Altersgruppen führend

Die Video­plat­tform YouTube bleibt erneut das am häu­fig­sten genutzte soziale Net­zw­erk (70 %). Auf Platz zwei: Insta­gram, das jede:r Zweite aufruft. Zunehmend an Rel­e­vanz hat in den let­zten Jahren Tik­Tok gewon­nen, ins­beson­dere bei der jün­geren Ziel­gruppe (77 % Nutzer:innen bei den 16- bis 18-Jähri­gen). Neuester Mit­stre­it­er um Nutzer:innen: BeRe­al, das mit zehn Prozent bere­its ähn­liche Nutzungszahlen wie LinkedIn (11 %) oder Xing (9 %) aufweist.

Social Media soll keine Shopping-Plattform werden

Rund zwei Drit­tel (69 %) der Konsument:innen sprechen sich gegen die Entwick­lung zur Shop­ping-Plat­tform von sozialen Net­zw­erken aus – deut­lich mehr als noch im Vor­jahr (59 %). Auch bei der nutzungsin­ten­siv­eren Ziel­gruppe der 16- bis 29-Jähri­gen ist die Ablehnung dieser Entwick­lung deut­lich (65 %) und hat sich im Ver­gle­ich zum Vor­jahr (45 %) ver­schärft. Mehr Shop­ping-Ange­bote auf sozialen Net­zw­erken wün­schen sich aktuell 12 Prozent der Konsument:innen und 18 Prozent der Jüngeren.

Geringe Nutzungsgebühren denkbar

Die Bere­itschaft für die Nutzung eines sozialen Net­zw­erkes zu zahlen, ist generell vorhan­den. Am meis­ten wür­den Konsument:innen für die Nutzung von YouTube und Tik­Tok aus­geben: Als angemessen, aber noch gün­stig wer­den elf Euro erachtet, max­i­mal wer­den 20 Euro pro Jahr als angemessen betra­chtet. Zum Ver­gle­ich: Im Jahr 2020 lag die angemessene, jährliche Nutzungs­ge­bühr für Ama­zon laut Zahlen des IFH KÖLN bei elf bis 15 Euro.

Über den Trend Check Handel

Mit dem „Trend Check Han­del“ analysiert das ECC KÖLN in Zusam­me­nar­beit mit Sales­force regelmäßig bevölkerungsrepräsen­ta­tiv das Stim­mungs­bild zum Kon­sumver­hal­ten in Deutsch­land. Für die vor­liegende siebte Befra­gungswelle wur­den Ende Mai 2023 rund 600 Konsument:innen in ein­er repräsen­ta­tiv­en Onlinebe­fra­gung zu ihrem Einkaufsver­hal­ten vor dem Hin­ter­grund aktueller Krisen, Kon­sumtrends und zur Kon­sum­stim­mung befragt. Im Fokus der aktuellen Befra­gung standen neben
den wahrgenomme­nen Preis­steigerun­gen und dem Kon­sumver­hal­ten die Nutzung ver­schieden­er Social-Media-Plattformen.
Mehr Infor­ma­tio­nen sowie die gesamte Erhe­bung gibt es hier zum kosten­freien Download.