Wie Social Commerce den Onlinehandel befeuert

Neues Con­sumer Barom­e­ter von KPMG in Deutsch­land und IFH KÖLN unter­sucht Bedeu­tung von Social Com­merce. Gesamt­poten­zial bei deutschen Konsument:innen sehr hoch – vor allem für Spon­tankäufe. Hohe Ver­trauens­bil­dung, soziale Inter­ak­tion und aus­re­ichende Pro­duk­t­in­for­ma­tio­nen sind Vorteile gegenüber klas­sis­chen Onlineshops. 

Ob über Insta­gram, Tik­Tok, Online-Games oder Marken­web­seit­en: Viele Unternehmen haben längst das Poten­zial von Social Com­merce für ihre Zwecke ent­deckt. Dabei rück­en neben neben Sicht­barkeit und Brand­ing, zunehmend auch Kaufvor­bere­itun­gen und direk­te Kau­fab­schlüsse im Sinne eines naht­losen Einkauf­ser­leb­niss­es in den Fokus: Social Com­merce hat großes Poten­zial – sowohl für Konsument:innen als auch für Unternehmen. Das zeigt das Con­sumer Barom­e­ter der KPMG und des IFH KÖLN, das in sein­er neuen Aus­gabe die Rel­e­vanz und Möglichkeit­en von Social Com­merce analysiert hat. Faz­it: 87 Prozent der Konsument:innen zeigen sich generell dem Konzept zuge­wandt und 75 Prozent haben schon ein­mal über Social Com­merce gekauft. Die gängig­sten Pro­duk­tkat­e­gorien sind dabei – ähn­lich wie im klas­sis­chen E‑Commerce – Fash­ion und Acces­soires (23 %), Con­sumer Elec­tron­ics (16 %) sowie Freizeit und Hob­by (14 %).

„Social Com­merce als eine Aus­prä­gung des E‑Commerce ist spätestens seit der Coro­n­a­pan­demie in der Masse der Konsument:innen angekom­men und hat wahnsin­nig viel Poten­zial. Händler und Her­steller soll­ten sich unbe­d­ingt mit diesem kom­plex­en The­ma auseinan­der­set­zen und entsprechend unter­suchen, inwieweit Social-Com­merce-Konzepte für ihre Unternehmung als weit­er­er Absatzkanal zielführend sein kön­nen,“ so Dr. Kai Hudetz, Geschäfts­führer des IFH KÖLN.

Positive Effekte durch Transparenz und Authentizität

Ist eine Social-Com­merce-Strate­gie passend nach Ziel­gruppe und Kanal aus­gerichtet, hat sie pos­i­tiv­en Ein­fluss auf die Unternehmenswahrnehmung, die Marken­bindung und die Kun­den­zufrieden­heit. So sind 82 Prozent der Konsument:innen der Mei­n­ung, dass zu einem ver­ant­wor­tungsvollen Han­deln von Unternehmen eine trans­par­ente Kom­mu­nika­tion via Social Com­merce gehört und mehr als die Hälfte (53 %) empfind­et Unternehmen, die über Social Com­merce aktiv sind, als beson­ders authen­tisch. Pro­duk­te, die über Social Com­merce emp­fohlen wur­den, wer­den sel­tener zurück­geschickt und stoßen auf eine größere Zufrieden­heit (58 %). So kön­nen Unternehmen über eine authen­tis­che Marken- und Pro­duk­t­präsen­ta­tion in sozialen Net­zw­erken, Online-Games oder auf ihren eige­nen Web­seit­en Schwach­stellen des klas­sis­chen E‑Commerce umge­hen, ins­beson­dere man­gel­ndes Ver­trauen in Anbi­eter (37 %) oder unzure­ichende Pro­duk­t­in­for­ma­tio­nen (30 %).

„Ob spon­tan oder geplant, Kaufen ist immer auch Aus­druck von Ver­trauen. Social Com­merce ist ein Ver­trauen­skatalysator und fördert nicht nur den Kauf von Pro­duk­ten, son­dern auch die Loy­al­ität zu Marken. Es wird E‑Commerce daher nochmals deut­lich befördern. Einzel­händlern und Her­stellern bietet Social Com­merce die Chance auf mehr Authen­tiz­ität in der indi­vidu­ellen Kun­denkom­mu­nika­tion und eine Aufw­er­tung ihrer Marke in den Augen der Konsument:innen,“ so Stephan Fetsch, EMA Head of Retail and Con­sumer Goods bei KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Potenzial durch Unternehmen noch nicht ausgeschöpft

Die große Mark­trel­e­vanz von Social Com­merce zeigt sich auch in den durch­schnit­tlichen Aus­gaben: Vier von zehn Käufer:innen haben beim let­zten Einkauf mehr als 50 Euro aus­gegeben. Fol­gerichtig sehen aktuell zwei Drit­tel der Konsument:innen ins­beson­dere Absicht­en zur Verkaufs­förderung und Umsatzsteigerung als Gründe für unternehmerische Social-Com­merce-Aktiv­itäten. Unternehmen soll­ten zudem die Chan­cen nutzen, die Social Com­merce in punc­to Kun­den­bindung bietet (38 % Zus­tim­mung der Konsument:innen). Weit­ere Vorteile von Social Com­merce liegen in der Möglichkeit, ein naht­los­es Einkauf­ser­leb­nis (23 %) sowie mehr soziale Inter­ak­tion (18 %) zu schaffen.

1 Social Com­merce beze­ich­net Käufe über „soziale“ Onlinekaäle wie z. B. Soziale Medi­en (z. B. über ver­link­te Pro­duk­te als Post im Feed oder Sto­ry), Vir­tu­al Real­i­ty (z. B. über VR-Brille), Online-/Video-Games (z. B. inner­halb eines Spiels) oder Live-Video-Shopping.

Über das Con­sumer Barometer

Das Con­sumer Barom­e­ter von IFH KÖLN und KPMG beleuchtet aktuelle Entwick­lun­gen, Trends und Treiber im Han­del und Kon­sumgüter­markt. Für die vor­liegende Aus­gabe wurde das The­ma „Social Com­merce“ gewählt. Für die Studie wur­den rund 500 Konsument:innen aus Deutsch­land im Jan­u­ar 2024 online befragt.