Heim­tex­til Trends 26/27 – Wo KI und Handw­erk verschmelzen

Frank­furt am Main- 10.09.2025. Kün­stliche Intel­li­genz ist längst Teil der Gestal­tung – präzise, effizient, all­ge­gen­wär­tig. Gle­ichzeit­ig wächst der Wun­sch nach dem Handgemacht­en, nach Intu­ition und Unregelmäßigkeit. Genau in diesem Span­nungs­feld ent­fal­ten sich die Heim­tex­til Trends 26/27: Unter dem Leit­the­ma „Craft is a verb“ zeigen sie, wie High­tech und Handw­erk nicht im Wider­spruch ste­hen, son­dern gemein­sam neue kreative Per­spek­tiv­en eröffnen.

Gemein­sam mit den Gründer*innen von Alco­va präsen­tiert die Heim­tex­til eine Trend­land­schaft, in der Handw­erk und dig­i­tale Gestal­tungsmeth­o­d­en ver­schmelzen. Spür­bare Tex­turen tre­f­fen auf gen­er­a­tive Muster, natür­liche Struk­turen auf algo­rith­mis­che Präzi­sion. Dabei entste­ht kein Gegen­satz, son­dern ein Zusam­men­spiel: Wo tra­di­tionelle Handw­erk­stech­niken an ihre Gren­zen stoßen, eröffnet kün­stliche Intel­li­genz neue Möglichkeit­en. Damit ergibt sich eine neue Art von Akteur: der Tech­no-Handw­erk­er. Er ver­ste­ht dig­i­tale Tools nicht als Konkur­renz, son­dern als Erweiterung seines Werkzeugsatzes. Die Heim­tex­til Trends 26/27 greifen damit die aktuellen Her­aus­forderun­gen der Kreativbranche auf: KI ratio­nal­isiert Prozesse, wirft jedoch Fra­gen nach Kon­trolle und kreativ­er Iden­tität auf. Im Zen­trum der Trends ste­ht daher die bleibende Bedeu­tung des Handw­erks – und wie KI dieses sin­nvoll ergänzen und unter­stützten kann.

„Die Heim­tex­til Trends 26/27 verdeut­lichen, wie kün­stliche Intel­li­genz die Tex­til­branche verän­dern wird und im Zusam­men­spiel mit handw­erk­lich­er Exper­tise neue Per­spek­tiv­en eröffnet. Sie liefern der Branche Impulse für nach­haltige Pro­duk­tion­sweisen, inno­v­a­tive Koop­er­a­tions­mod­elle und die Entwick­lung zukun­fts­fähiger Geschäftsstrate­gien“, so Olaf Schmidt, Vice Pres­i­dent Tex­tiles & Tex­tile Tech­nolo­gies der Messe Frankfurt.

Alco­va geht es nicht allein um materielle und ästhetis­che Trends. Vielmehr rück­en die Kurator*innen eine Hal­tung zum bewussten Ein­satz von KI im Design in den Fokus – als Ergänzung zur men­schlichen Kreativ­ität und als Mit­tel zur Ent­las­tung und Inspi­ra­tion. Diese Per­spek­tive prägt auch ihre Arbeit: „Bei Alco­va fühlen wir uns zu Objek­ten und Prozessen hinge­zo­gen, die uner­wartet, exper­i­mentell und sog­ar ein wenig wider­spen­stig sind – aber den­noch irgend­wie ihren Weg in unsere Woh­nun­gen find­en“ erk­lärt Valenti­na Ciuf­fi von Alco­va. „Was uns täglich umgibt, sollte provozieren, Fra­gen aufw­er­fen und zum Gespräch anre­gen. Deshalb konzen­tri­eren wir uns auf Pro­jek­te, die Trends vor­weg­nehmen, anstatt ihnen hin­ter­herzu­laufen“, ergänzt Joseph Gri­ma von Alcova.

Sechs zentrale Trendrichtungen im Überblick

Wie sich diese Ver­schmelzung von Handw­erk und Tech­nolo­gie konkret zeigt, verdeut­lichen sechs zen­trale Tren­drich­tun­gen. Sie eröff­nen unter­schiedliche Per­spek­tiv­en darauf, wie KI und manuelle Gestal­tung kün­ftig zusam­men­wirken werden.

  • Re: media

    Tex­tilien, die aus dem Zusam­men­spiel von dig­i­taler Gestal­tung und Han­dar­beit her­vorge­hen: Zeich­nun­gen wer­den zunächst in dig­i­tale Ren­der­ings über­tra­gen, anschließend in Jacquards oder handge­stick­te Muster zurück­ge­führt. So entste­hen Arbeit­en, die die Span­nung zwis­chen ver­schiede­nen Medi­en sicht­bar machen. Erwartet wer­den Motive, die sich an Glitch­es ori­en­tieren – gebroch­ene Ästhetiken, ver­pix­elte Far­b­ver­läufe sowie dig­i­tal über­ar­beit­ete Handzeichnungen.

  • Vis­i­ble co-work

    KI liefert die Entwürfe, der Men­sch vol­len­det sie: In diesen Arbeit­en ver­schwim­men die Gren­zen zwis­chen Handw­erk und Code. Das Design entste­ht aus kün­stlich­er Intel­li­genz und find­et seinen Abschluss in handw­erk­lich­er Aus­führung. Beispiele dafür sind dig­i­tal bestick­te Leinen, 3D-gestrick­te Patch­work-Arbeit­en oder gen­er­a­tive Muster auf klas­sis­chen Stoffen.

  • Sens­ing nature

    Die Natur bildet hier den ursprünglichen Impuls­ge­ber. Ihre For­men, Rhyth­men und Struk­turen eröff­nen dabei eine Vielfalt, die entschlüs­selt wer­den will. Dig­i­tale Werkzeuge übernehmen die Rolle des Über­set­zers: Aus der rauen Ober­fläche des Ozeans entste­ht ein tex­tiles Raster, aus dem über Felsen wach­senden Flecht­en­muster wird durch algo­rith­mis­che Ver­ar­beitung ein deko­ra­tives Motiv.

  • A play­ful touch

    In ein­er Zeit, in der Design von Funk­tion­al­ität und Opti­mierung geprägt ist, rück­en kleine deko­ra­tive Details wieder in den Vorder­grund – nicht aus Zweck, son­dern aus Freude. Eine Rüsche an einem anson­sten min­i­mal­is­tis­chen Vorhang, ein Neon-Ele­ment auf ein­er natur­far­be­nen Leinen­decke oder eine uner­wartet platzierte Quaste: Solche Gesten wirken wie bewusste Unter­brechun­gen. Sie führen einem vor Augen, dass Freude ein wesentlich­er Bestandteil von Gestal­tung bleibt – und dass auch Tex­tilien Humor besitzen können.

  • Craft­ed irregularity

    Gewebe mit Knötchen, unregelmäßi­gen Fär­bun­gen, sicht­baren Näht­en und asym­metrischen Abschlüssen rück­en in den Mit­telpunkt. Diese Mate­ri­alien ver­ber­gen das Handw­erk nicht, son­dern beto­nen es – als bewusster Gege­nen­twurf zur makel­losen Per­fek­tion KI-gestützter Gestaltung.

  • The uncan­ny valley

    Tech­nis­che Ele­mente wie Drähte, Anschlüsse oder Spulen wer­den nicht mehr ver­steckt, son­dern bewusst gezeigt und in Szene geset­zt. Sie erscheinen als sicht­bare Details und lenken den Blick auf das Innen­leben der Mas­chine, nicht auf ihre makel­lose Ober­fläche. So entste­hen Designs, die das Ver­bor­gene offen­le­gen – und in ihrem ver­spiel­ten Aus­druck etwas Fremdes, beina­he Außerirdis­ches entfalten.

Die Farbwelt der Heimtextil Trends 26/27

Die Farb­palette bewegt sich zwis­chen erdi­ger Boden­ständigkeit und dig­i­taler Irri­ta­tion: Töne wie Sand, Ton, Ruß, Oliv und Baum­rinde ver­mit­teln Sta­bil­ität, Mate­ri­al­ität und Ver­bun­den­heit. Diese natür­liche Ruhe wird jedoch gezielt durch­brochen – mit schar­fen, syn­thetis­chen Akzen­ten wie säure­haltigem Grün, dig­i­talem Flieder oder leuch­t­en­dem Bild­schirm­blau. Diese „Glitch­es“ schaf­fen Span­nung und machen die Farb­welt zu einem vib­ri­eren­den Statement.

In der Trend Are­na in Halle 6.1 wer­den vom 13. bis 16. Jan­u­ar 2026 die Heim­tex­til Trends 26/27 erleb­bar präsentiert.

Autor/ Kon­takt

Eline Welke
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