Studie: KI wird rasant Einzug in die Arbeitswelt halten

Gemein­same Studie der Bon­ner Wirtschafts-Akademie und der Denk­fab­rik Diplo­mat­ic Council

„Schon in weni­gen Jahren wird der Ein­satz Kün­stlich­er Intel­li­genz im Büroall­t­ag und in der Pro­duk­tion zur Selb­stver­ständlichkeit wer­den. Darauf müssen sich die Wirtschaft, die Sozial­part­ner und die Poli­tik vorbereiten.“

Stu­di­en­leit­er Har­ald Müller

Bonn, 7. Okto­ber 2025 – Schon in weni­gen Jahren wird der Ein­satz Kün­stlich­er Intel­li­genz (KI) im Büroall­t­ag und in der Pro­duk­tion zur Selb­stver­ständlichkeit wer­den. Diese Schlüs­se­laus­sage entstammt ein­er gemein­samen Studie der Bon­ner Wirtschafts-Akademie (BWA) und der Denk­fab­rik Diplo­mat­ic Coun­cil (DC). Mag man diese Aus­sage angesichts des KI-Booms als wenig über­raschend ein­stufen, so lässt ein weit­eres Ergeb­nis aufhorchen: Humanoide Robot­er mit „KI im Kopf“ sollen sich inner­halb der näch­sten 15 Jahre im großen Stil im Arbeit­sall­t­ag bre­it machen, heißt es in dem BWA/DC-Report „Auswirkun­gen von KI+Robotik auf die Arbeitswelt“. Die Studie wird offiziell auf dem 8. Ordentlichen Gew­erkschaft­skongress der Indus­triegew­erkschaft Berg­bau, Chemie, Energie (IGBCE) vom 19. bis 24. Okto­ber in Han­nover vorgestellt (Stand 18A, Glashalle).

„Die KI-Durch­dringung nicht nur in den Com­put­er­sys­te­men, son­dern weit darüber hin­aus in der realen Welt, wird viel schneller erfol­gen als gemein­hin ange¬nommen“, erk­lärt Stu­di­en­leit­er Har­ald Müller, Geschäfts­führer der BWA und Co-Chair des „Real-World AI Forum“ im Diplo­mat­ic Coun­cil, das zum eng­sten Beraterkreis der Vere­in­ten Natio­nen gehört. Für die Studie waren 150 Führungskräfte aus großen und mit­tel­ständis­chen Unternehmen (Arbeit­ge­ber) sowie Gew­erkschafts­funk­tionäre als Vertreter der Arbeit­nehmer­seite sys­tem­a­tisch nach ihrer Ein­schätzung zur KI- und Robotik-Entwick­lung in Deutsch­land befragt worden.

KI im Büro spätestens ab 2027, in der Produktion ab 2030

Dem­nach sind über zwei Drit­tel (69 Prozent) der Befragten sich­er, dass KI spätestens 2027 mehr oder min­der zum Büroall­t­ag gehören wird, ver­gle­ich­bar der Office-Soft­ware von Microsoft. Der Einzug in Fer­ti­gung­shallen soll etwas länger dauern. Laut Studie ist ein gutes Drit­tel (35 Prozent) davon überzeugt, das KI in der Pro­duk­tion ab 2030 eine maßge­bliche Rolle spie­len wird. Über die Hälfte (55 Prozent) tip­pen darauf, dass es erst 2040 soweit sein wird.

„Eine über­raschend hohe Bedeu­tung messen Arbeit­ge­ber wie Arbeit­nehmer KI-Robot­ern zu“, zitiert Har­ald Müller aus der Studie. Beina­he ein Fün­f­tel (18 Prozent) der Befragten kann sich vorstellen, dass Humanoide – also Robot­er, die im Auf­bau uns Men­schen ähn­lich sehen und mit KI-Steuerung ver­gle­ich­bare Tätigkeit­en wie Men­schen ver­richt­en kön­nen – bere­its 2030 aktiv sein wer­den. Weit­ere 15 Prozent sehen den Ein­satz der KI-Robot­er bis dahin zumin­d­est auf Teil­ge­bi­eten voraus. Zehn Jahre später, 2040, wer­den die Humanoiden auf bre­it­er Front im All­t­ag präsent sein, prog­nos­tizieren 40 Prozent der Befragten. 46 Prozent bleiben allerd­ings auch langfristig skep­tisch; sie glauben nicht an den Auf­marsch der KI-Robot­er vor dem Jahr 2050.

Stu­di­en­leit­er Har­ald Müller ord­net die Umfrageergeb­nisse ein: „Die entschei­dende Frage ist, ob man KI-Robot­er als Sprung¬innovation ein­stuft, ver­gle­ich­bar mit dem Inter­net oder dem Smart­phone. 20 bis 35 Prozent der Befragten gehen offen­bar genau davon aus. Aber 40 bis 50 Prozent sind skep­tisch und fol­gen der Devise ‚Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird‘.“

KI-Roboter gefährden Arbeitsplätze in großem Stil

Der BWA-Geschäfts­führer geht selb­st allerd­ings davon aus, „dass diese Entwick­lung noch viel heißer wird als wir es heute abse­hen“ und rät Unternehmen und Gew­erkschaften gle­icher­maßen, sich darauf einzustellen. Denn falls die Humanoiden kün­ftig unseren All­t­ag tat­säch­lich so dominieren wer­den wie Smart­phone und Inter­net, dann kön­nten sie rund die Hälfte aller Arbeit­splätze erset­zen, meinen über drei Vier­tel (77 Prozent) der befragten Führungskräfte aus der Wirtschaft und Gewerkschafts¬funktionäre. 58 Prozent sind fest davon überzeugt, dass in Zukun­ft beina­he ein Drit­tel aller Jobs von den „intel­li­gen­ten Maschi­nen mit Armen und Beinen“ wegra­tional­isiert werden.

Als Gewin­ner der „KI-Robot­er-Rev­o­lu­tion“ macht die Studie die Arbeit­ge­ber­seite aus – davon sind zumin­d­est 64 Prozent der Befragten fest überzeugt. „Die Pro­duk­tiv­itäts- und Kosten­vorteile ver­sprechen sprudel­nde Gewinne“, sagt Har­ald Müller, „die die Unternehmen hierzu­lande angesichts der wirtschaftlichen Flaute und des steigen­den inter­na­tionalen Wet­tbe­werb­s­drucks allerd­ings auch drin­gend nötig haben.“ 45 Prozent der Befragten sehen aber auch Vorteile für die Arbeit­nehmer­seite – etwa, weil die „Blechkam­er­aden mit Com­put­er­hirn“ ein­tönige oder schwere Arbeit­en übernehmen kön­nen. Nimmt man die Fir­men­größe als Maßstab, wird vor allem die Konz­ern­welt von den KI-ges­teuerten Robot­ern prof­i­tieren, meinen 79 Prozent der Befragten. Immer­hin 46 Prozent sehen in dieser Entwick­lung auch große Poten­ziale für die mit­tel­ständis­che Wirtschaft. „Viele Mit­tel­ständler wer­den sich erst­mals einen Robot­er in der Fer­ti­gung leis­ten kön­nen“, verdeut­licht Stu­di­en­leit­er Har­ald Müller. Der Grund: Während Indus­trier­o­bot­er „alter Schule“ aufwändig für eine bes­timmte Auf­gabe pro­gram­miert wer­den müssen, soll die kün­ftige Gen­er­a­tion der Humanoiden dank maschinellem Ler­nen und uni­verseller Form und Funk­tion­al­ität (Men­schen-ähn­lich!) nach kurz­er Anlern­phase sehr viele ver­schiedene Tätigkeit­en übernehmen können.

Die Kosten­struk­tur soll die humanoiden Helfer kün­ftig für den Mit­tel­stand erschwinglich machen, heißt es in der Studie. Zu Anfang wird ein solch­er Robot­er etwa so viel kosten wie ein Klein­wa­gen, schätzen zwei Drit­tel der befragten Arbeit­nehmer- und Arbeit­ge­bervertreter. Durch Mietkauf und Leas­ing fällt er damit in den bei Fir­men­fahrzeu­gen üblichen Finanzierungsrah­men, meinen 48 Prozent. Zudem wer­den KI-Robot­er zügig im Preis fall­en, sagen 58 Prozent der Befragten voraus. Beina­he eben­so viele (56 Prozent) gehen von Pro­duk­tverbesserun­gen im Jahres­rhyth­mus aus. Stu­di­en­leit­er Har­ald Müller erk­lärt: „Über die Hälfte der Befragten sieht bei den KI-Robot­ern offen­bar eine ähn­liche Entwick­lung wie bei Smart­phones voraus: Jedes Jahr wer­den die Geräte etwas bess­er. Aber bei der Frage, ob Humanoide inner­halb der ersten 15 Jahren ihrer Exis­tenz genau­so pop­ulär wie das vor 18 Jahren erfun­dene Smart­phone wer­den, herrscht Uneinigkeit und häu­fig auch schlichtweg Ungläubig¬keit. Ähn­lich wie sich kaum jemand ein Smart­phone vor sagen wir 20 Jahren vorstellen kon­nte, ist heute die Vorstel­lung, dass tat­säch­lich Robot­er unter­wegs sind, wie man sie bis­lang nur aus Sci­ence-Fic­tion-Fil­men ken­nt, schw­er zu begreifen.“ Immer­hin: Ein knappes Drit­tel (30 Prozent) der von der Bon­ner Wirtschafts-Akademie und der Denk­fab­rik Diplo­mat­ic Coun­cil befragten Arbeit­ge­ber- und Arbeit­nehmervertreter ist überzeugt, dass KI-Robot­er kün­ftig „so selb­stver­ständlich wie Smart­phones“ werden.

KI mit Armen und Beinen im Arbeitsalltag

Laut Studie gehen drei Vier­tel der Befragten davon aus, dass die „KI mit Armen und Beinen“ kün­ftig vor allem in der Indus­trie zum Ein­satz kom­men wird. Als mögliche Ein­satzge­bi­ete wer­den genan­nt: Logis­tik und Sup­ply Chain Man­age­ment (43 Prozent), Lager und Mate­ri­al­hand­habung (42 Prozent), Wartung (37 Prozent), Qual­ität­skon­trolle (34 Prozent), Mon­tage (29 Prozent), Fachar­beit­en (28 Prozent) und gefährliche Auf­gaben (27 Prozent) sowie die Klein­se­rien- und Einzelfer­ti­gung (24 Prozent). „Das Gros der Arbeit­ge­ber- und Arbeit­nehmervertreter traut der neuen Roboter¬generation offen­bar beina­he alles zu, wobei die zeitliche Einord­nung offen­bleibt“, sagt Stu­di­en­leit­er Har­ald Müller. Er ver­weist darauf, dass 58 Prozent der Befragten davon aus­ge­hen, dass der Anteil manueller Tätigkeit­en, die die KI-Maschi­nen in der Indus­trie übernehmen wer­den, kün­ftig auf bis zu 50 Prozent ansteigen wird. Beina­he ein Drit­tel (32 Prozent) ist zudem fest überzeugt, dass die KI-Robot­er auch im Büro nüt­zliche Tätigkeit übernehmen werden.

BWA-Geschäfts­führer Har­ald Müller mah­nt: „Die Studie zeigt, dass wir ein Zeit­fen­ster von eini­gen Jahren haben, bis diese KI-Robot­er-Rev­o­lu­tion wirk­lich stat­tfind­en wird. Diese Zeitspanne soll­ten Unter¬nehmen und Gew­erkschaften gemein­sam nutzen, um sich über den Umgang mit den Fol­gen dieser Entwick­lung auf die Arbeitswelt zu ver­ständi­gen.“ Der Chef der Bon­ner Wirtschafts-Akademie sieht dabei keineswegs nur neg­a­tive Auswirkun­gen, wie er betont: „KI und Robotik sind in viel­er­lei Hin­sicht gut geeignet, den Fachkräfte¬mangel zumin­d­est teil­weise auszu­gle­ichen.“ Diese Ein­schätzung teilt mehr als die Hälfte (54 Prozent) der befragten Arbeit­nehmer- und Arbeit­ge­bervertreter. Allerd­ings sei auch die Kehr­seite der Medaille unüberse­hbar. Dazu gehören laut Umfrage eine poten­zielle Masse­nar­beit­slosigkeit, wie ein knappes Vier­tel (23 Prozent) der Befragten befürchtet, und die starke Belas­tung der Renten- und Sozial­sys­teme (17 Prozent).

„Der Umbau der Renten- und Sozial­sys­teme ist auf­grund des demografis­chen Fak­tors ohne­hin unab­d­ing­bar“, sagt Har­ald Müller, „die ras­an­ten Fortschritte beim Ein­satz Kün­stlich­er Intel­li­genz in der Arbeitswelt wird diese Entwick­lung mas­siv beschle­u­ni­gen. Daher ist es höch­ste Zeit, dass sich nicht nur die Sozial­part­ner, son­dern auch die Poli­tik den damit ver­bun­de­nen Her­aus­forderun­gen stellt.“

Die BWA Akademie („Con­sult­ing, Coach­ing, Careers“) ist seit über 25 Jahren unter der Geschäfts­führung von Har­ald Müller und Astrid Orth­mann als Spezial­ist für Per­son­alen­twick­lung, Out­place­ment, Per­son­al­ber­atung und Train­ing sowie für Arbeits­mark­t­pro­gramme wie Beschäftig­ten­trans­fer erfol­gre­ich. Die BWA ver­ste­ht sich als neu­traler Ver­mit­tler zwis­chen Arbeit­ge­bern und Gew­erkschaften zum Vorteil der Arbeit­nehmer. Mit Hil­fe der BWA haben mehr als zehn­tausend Arbeit­nehmer eine neue beru­fliche Zukun­ft gefun­den. Das Spek­trum reicht von der Begleitung von Change Man­age­ment-Prozessen über Ver­mit­tlung und Coach­ing von Führungskräften bis hin zur Unter­stützung bei der Grün­dung eines eige­nen Unternehmens. Har­ald Müller und Astrid Orth­mann sind Mit­glieder im Diplo­mat­ic Coun­cil, einem Think Tank mit Berater­sta­tus bei den Vere­in­ten Natio­nen. BWA-Grün­der Har­ald Müller ist zudem Beiratsmit­glied der Stiftung „Bil­dung und Beschäf­ti­gung“, die sich für die sozial¬verträgliche Bewäl­ti­gung des wirtschaftlichen Struk­tur­wan­dels einsetzt.

Das Diplo­mat­ic Coun­cil verbindet einen glob­alen Think Tank, ein weltweites Busi­ness-Net­zw­erk und eine Char­i­ty Foun­da­tion in ein­er einzi­gar­ti­gen Organ­i­sa­tion mit Berater­sta­tus bei den Vere­in­ten Natio­nen. Die Mit­glieder verbindet die feste Überzeu­gung, dass eine flo­ri­erende Wirtschaft ein wesentlich­es Fun­da­ment für Wohl­stand und Frieden darstellt. Zum Mit­gliederkreis gehören Diplo­mat­en und Per­sön­lichkeit­en aus Wirtschaft und Gesellschaft. Die BWA und Har­ald Müller in per­sona sind Mit­glied im Diplo­mat­ic Council.

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