Studie: Manager sehen KI überwiegend positiv

Die Mehrheit der Führungskräfte im Mit­tel­stand ist fest davon überzeugt, dass Kün­stliche Intel­li­genz (KI) mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt. Dies ist ein Schlüssel­ergebnis ein­er aktuellen Umfrage der Stein­beis Augs­burg Busi­ness School unter mehr als 100 Top­managern aus vor­wiegend mit­tel­ständis­chen Unternehmen in Deutsch­land, Öster­re­ich und der Schweiz.*

Dem­nach stufen 55 Prozent der mit­tel­ständis­chen Entschei­der KI als „äußerst pos­i­tiv“ und weit­ere 30 Prozent als „über­wiegend pos­i­tiv“ ein. 86 Prozent erwarten, dass Kün­stliche Intel­li­genz kün­ftig so selb­stver­ständlich wer­den wird wie elek­trisch­er Strom. Aber nur ein knappes Drit­tel ist sich sich­er, dass die KI mehr Gewin­ner als Ver­lier­er her­vor­brin­gen wird. Ein anderes Drit­tel ist vom Gegen­teil überzeugt. Das dritte Drit­tel gibt sich noch unentschlossen in der Bew­er­tung der Chan­cen und Risiken.

„Die Bedeu­tung und das Poten­zial von KI sind erkan­nt, aber über den konkreten Auswirkun­gen liegt noch dichter Nebel“, resümiert Andreas Ren­ner, Akademis­ch­er Direk­tor der Stein­beis Augs­burg Busi­ness School und Stu­di­en­leit­er der aktuellen KI-Unter­suchung. Er zieht den­noch ein pos­i­tives Faz­it: „63 Prozent der Top­man­ag­er im Mit­tel­stand sind fest davon überzeugt, dass Kün­stliche Intel­li­genz die Pro­duk­tiv­ität erhöhen wird. Das bedeutet, dass sie sich alle Mühe geben wer­den, auch im eige­nen Betrieb Pro­duk­tiv­itätssteigerun­gen durch KI zu erreichen.“

Führungskräfte ver­trauen auf KI bei wichti­gen Entscheidungen

Gut die Hälfte der Führungskräfte (52 Prozent) will KI in Zukun­ft bei wichti­gen Entschei­dun­gen im Unternehmen einen hohen Stel­len­wert ein­räu­men. Eine knappe Hälfte (49 Prozent) geht fest davon aus, dass durch KI-Sys­teme Erken­nt­nisse ans Tages­licht kom­men wer­den, „die selb­st gut informierte Vorstände und Geschäfts­führer über­raschen“. Ein weit­eres Drit­tel schließt der­ar­tige „KI-Über­raschun­gen“ zumin­d­est nicht aus. Dazu Andreas Ren­ner von der Stein­beis Augs­burg Busi­ness School: „KI-Analy­sen kön­nen tat­säch­lich Kor­re­la­tio­nen bei Betrieb­sabläufen oder beim Mark­t­geschehen zutage fördern, an die nie zuvor ein Men­sch auch nur gedacht hatte.“

Drei Vier­tel der Top­man­ag­er vertreten die Auf­fas­sung, dass ihnen der Ein­satz von Kün­stlich­er Intel­li­genz kün­ftig helfen wird, fundiert­ere und klügere Entschei­dun­gen zu tre­f­fen. 56 Prozent set­zen dabei vor allem auf die schnellere und bessere Bere­it­stel­lung ein­er Fak­ten­ba­sis als Grund­lage für Entschei­dun­gen. 60 Prozent ver­sprechen sich von KI eine inten­si­vere Beobach­tung der Mark­t­lage und der Wet­tbe­werb­ssi­t­u­a­tion. 69 Prozent begrüßen, dass sie dank KI weniger abhängig sind von „Zuar­beit­ern“ etwa aus Fach­abteilun­gen oder dem Sekre­tari­at. Bei ihrer orig­inären Führungsauf­gabe sehen sich zwei Drit­tel der Top­man­ag­er durch KI-Sys­teme unterstützt.

„Der Funke von Chat­G­PT ist schnell in die Chefe­ta­gen des Mit­tel­stands über­gesprungen“, analysiert Stu­di­en­leit­er Andreas Ren­ner. Er mah­nt an. „Nun kommt es darauf an, dieses Gedankengut zügig in den Betrieben umzuset­zen, damit die erhofften Pos­i­tiv­ef­fek­te tat­säch­lich ein­treten können.“

Jobge­fahr: über 50 % im unteren Man­age­ment, unter 1 % im Topmanagement

Lei­d­tra­gende des KI-Booms im Man­age­ment ist der Umfrage zufolge die untere Führungsebene. Dem­nach kön­nten über die Hälfte aller Posi­tio­nen im unteren Man­age­ment­bere­ich durch KI wegra­tional­isiert wer­den. Im Top­man­age­ment (sog. C‑Level) hinge­gen soll die „Jobge­fahr“ durch KI bei unter einem Prozent liegen, im mit­tleren Man­age­ment bei 8 Prozent, so die feste Überzeu­gung der Befragten.

Andreas Ren­ner

Für die eigene Kar­riere förder­lich stufen gut zwei Drit­tel der Führungskräfte Kün­stliche Intel­li­genz ein. „Man­ag­er, die über KI gut informiert sind und die betrieblichen Ein­satzmöglichkeit­en zügig auss­chöpfen, sehen ein­er steilen Kar­riere ent­ge­gen“, prog­nos­tiziert Andreas Ren­ner. Dr. Har­ald Schön­feld, Leit­er des Stein­beis-Insti­tuts für Auf­sicht­sräte und Beiräte, erläutert: „In unseren Zer­ti­fikatskursen für das C‑Lev­el-Man­age­ment stellt Kün­stliche Intel­li­genz schon heute einen fes­ten Bestandteil der Aus­bil­dung dar.“ Die Kader­schmiede hat­te erst kür­zlich ein Buch mit dem Titel „Kün­stliche Intel­li­genz für Entschei­der“ vorgestellt, das sechs namhafte Wis­senschaftler und Unternehmer gemein­sam geschrieben haben, darunter die bei­den KI-Koryphäen Prof. Dr. Alexan­der Richter und Prof. Dr. Sebas­t­ian Thrun. Die Vorstel­lung des neuen KI-Reports mit allen Stu­di­energeb­nis­sen erfol­gt auf den „Starn­berg­er See Gesprächen“ am 27. September.

* Die Befra­gung wurde von der Stein­beis Augs­burg Busi­ness School gemein­sam mit der UNO-Denk­fab­rik Diplo­mat­ic Coun­cil, der zen­traleu­ropäis­chen Inter­im Man­ag­er-Com­mu­ni­ty Unit­ed Inter­im und der Oberöster­re­ichis­chen Lan­des­bank durchge­führt. Sie ist nicht repräsen­ta­tiv, son­dern hat sich auf die Ziel­gruppe von Top­man­agern aus der mit­tel­ständis­chen Wirtschaft in Deutsch­land, Öster­re­ich und der Schweiz fokussiert (Vorstände, Geschäfts­führer, Auf­sichts- und Ver­wal­tungs- sowie Beiräte und C‑Lev­el-Berater).

Die Stein­beis Augs­burg Busi­ness School zählt zu den führen­den C‑Lev­el-Kader­schmieden für Führungs­kräfte im deutschsprachi­gen Raum. Der Schw­er­punkt liegt auf prax­is­na­her Know-how-Ver­mit­tlung durch ges­tandene Prak­tik­er („Betrieb­sprax­is statt ex cathe­dra“). Das The­men­spek­trum umfasst alle unternehmerischen Bere­iche, von Unternehmensführung und Lead­er­ship über Change Man­age­ment, Inno­va­tion und Dig­i­tal­isierung, agile Trans­for­ma­tion, Tal­ent­man­age­ment, Sales und Mar­ket­ing bis hin zu Per­son­alen­twick­lung, Pro­jekt- und Prozess­man­age­ment sowie Finanzwe­sen. Bei allen The­men ste­ht die prax­is­na­he Trans­formation des Know-hows in den betrieblichen All­t­ag im Vorder­grund. Die Marke Stein­beis ste­ht seit über 30 Jahren für erfol­gre­ichen Wis­sens- und Tech­nolo­gi­etrans­fer. Der Ver­bund bietet Man­age­ment- und Tech­nolo­giekom­pe­tenz aus ein­er Hand, wobei stets der konkrete Nutzen für Kun­den und Part­ner im Fokus aller Pro­jek­te steht.